Madagaskar VR (Trailer)
Die Geschichte ist schnell erzählt: Julia und Josef Zotter reisen nach Madagaskar um Kakaobauern zu besuchen. Das hatten wir doch schon. Zwar nicht in Madagaskar, aber in Nicaragua, Indien, Belize und Peru. Doch diesmal ist alles anders. Wir haben nicht unsere „normale“ Filmkamera im Gepäck, sondern etwas Futuristisches. Die „Neue“ hat nicht eine Linse, sondern sechs. Sie zeichnet nicht ein Videofile auf, sondern sechs. Gleichzeitig. Rundherumummadum, wie es Sepp Zotter bezeichnet hat. Wir taufen sie Albert (französisch ausgesprochen Albäär), ein echter Transsexueller. VR, also Virtual Reality, heißt das neue Zauberwort und wir haben beschlossen es damit zu versuchen.
2 Monate hatten wir Vorbereitungszeit. Denn anders als in der Werbung, war diese Kamera noch weit weg von alltagstauglich im Realdrehbetrieb. Also baute Robert ein Rig, das die Kamera, die Stromversorgung, ein Ambient Sound Mikrofon von Sennheiser, einen Mehrspur Audiorecorder, einen WLan Router für die drahtlose Bildübertragung und ein Audiofunksystem für die Tonkontrolle umfasste. Weil wir, die wir die Kamera bedienten, durften bei der Aufnahme ja nicht in ihrer Nähe sein. Stichwort: Rundherumummadum.
In Madagaskar hatten wir nur eine Woche für den Dreh. Ohne Drehbuch, wie sonst auch. Hardcore mit neuer Technik bei brütend heißen Temperaturen. Die machten weniger uns, als der Kamera zu schaffen. Und so mussten wir so manche Zwangspause zum Kamerakühlen einlegen.
In Österreich ging es dann an den Schnitt und das Sounddesign. VR Film ist ja nicht nur in Bezug auf die Technik anders, sondern auch in der Dramaturgie. Es gibt keine Schnitte, mit denen man den Blick des Zuschauers lenken kann. Es ist mehr eine Theaterbühne als ein Kinofilm. Der Ton ist der einzige Bezugspunkt, der den Betrachter lenkt. Ambisonic Sound kann nämlich räumlich zugeordnet werden und ist damit eine Hilfe beim dramaturgischen Aufbau.
In Zotters Essbaren Tiergarten entand dann das erster VR Theater in Österreich. Da die Terminals ohne Betreuung funktionern sollten und es nichts von der Stange gab, programmiert Klaus eine (auch Großmutter-taugliche) App. Dann kam halt COVID19 – aber das ist eine andere Geschichte.
Wer sich näher für die Technik von diesem Projekt interessiert, kann unten einen Artikel der Fachzeitschrift FILM TV KAMERA lesen.